Demonstrationsexperiment auf Video

Chemolumineszenz - Die leuchtende Spirale

Lernziel: Chemolumineszens


Peter Keusch - Universität Regensburg


English version


Chemikalien:
Fluoreszein (Sigma)
Lucigenin (Sigma)
Luminol (Fluka)
Rodamin (Aldrich)
Ethanol 96%
Na2CO3
NaHCO3
Wasserstoffperoxid 30%
(NH4)2CO3 · H2O
CuSO4 · 5 H2O

Geräte und Glaswaren:
Glasspirale mit Glastrichter
2 Scheidetrichter
4 Erlenmeyerkolben
Magnetrührer
2 Magnet-Rührstäbchen
Rührstabentferner
Messkolben 100 mL
4 Bechergläser 200 mL


Vorsichtsmaßnahmen:


Rhodamin B ist ein Mutagen und steht im Verdacht Krebs auszulösen.
Wasserstoffperoxid 30% ist giftig, ätzend - kann ernsthafte Verbrennungen bedingen. Augen können irreversibel geschädigt werden.

Schutzbrille und -handschuhe erforderlich beim Umgang mit Rhodamin B und Wasserstoffperoxid.


Die folgenden Lösungen werden vorbereitet:

Lösung A: 0.4 g Na2CO3 werden in 60 mL dest. H2O gelöst. Anschließend werden 0.2 g Luminol hinzugefügt. Das Gemisch wird gerührt bis der Feststoff vollständig gelöst ist. Nun fügt man 2.4 g NaHCO3, 5 g (NH4)2CO3 · H2O und 0.4 g CuSO4 · 5 H2O hinzu und rührt, bis eine homogene Lösung vorliegt. Die Lösung wird auf 100 mL verdünnt.

Lösung B: 6 mL Wasserstoffperoxid 30% versetzt mit 95 mL of dest. H2O.

Lösung C: 0.8 g NaOH werden in 65 mL dest. H2O gelöst und mit 30 mL EtOH sowie 5 ml 30 % H2O2versetzt.

Lösung D: 0.02 g Lucigenin gelöst in 100 mL of dest. H2O.

Lösung E: 0.05 g of Rhodamin B gelöst in 100 mL dest. H2O.

Lösung F: 0.1 g of Fluorescein gelöst in 100 mL dest. H2O.


Versuchsdurchführung:

Die Glasspirale wird vertikal ausgerichtet. Zwei Scheidetrichter werden so gehaltert, dass das Ende ihres Auslaufs an die innere Wand des Glastrichters gelegt werden kann, mit dem die Spirale an ihrem oberen Ende ausgestattet ist. Die Scheidetrichter werden mit den Reaktionslösungen gefüllt: mit Lösung A und B. Der Raum wird verdunkelt. Die Hähne der beiden Scheidetrichter werden gleichzeitig geöffnet. Die Lösungen fließen über des Trichter in die Glasspirale. Die ausfließende Lösung wird in einem Erlenmeyerkolben aufgefangen.

In einem weiteren Experiment werden die Scheidetrichter mit den Lösungen C und D gefüllt und wie oben verfahren. Durch Hinzufügen von D und F lässt sich die Grundfarbe der Luminiszenz variieren.


Versuchsergebnisse:

Luminol gibt mit Wasserstoffperoxid eine kräftig blaue Chemolumineszenz.

Die Reaktion von Lucigenin mit Wasserstoffperoxid erzeugt ein fahlblaues Leuchten. Wird dem Reaktionsgemisch Fluoreszein beigegeben, kann eine gelb-grüne Lumineszenz beobachtet werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Fluoreszenz. Mit Rhodamin B schlägt die Lumineszenz von blau nach rot um. Verwendet man ein Gemisch von Fluoreszein und Rhodamin, leuchtet die Spirale orange.


       

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Deutung des Versuchsergebnisses:

Unter Chemilumineszenz versteht man die Emission von Licht während einer chemischen Reaktion. Das dabei ausgestrahlte Licht wird als "kaltes" Licht bezeichnet, da es nicht gekoppelt mit Wärme auftritt.
Luminol (5-Amino-2,3-dihydrophthalazin-1,4-dion) und Lucigenin (N,N'-Dimethyl-9,9'-diacridiniumnitrat) bilden in chemischen Reaktionen angeregte Moleküle, die ihre Energie durch Abgabe eines Lichtquants verlieren.


· Luminol reagiert mit Hydroxidionen unter Bildung eines mesomeriestabilisierten Diazachinon-Dianions, welches durch Wasserstoffperoxid zu einem instabilen Peroxo-Dianion oxdiert wird. Die Oxdation wird durch Cu2+ katalysiert. Durch Zersetzung dieses Peroxids entsteht ein angeregtes Dicarboxylat-Anion, das bei Übergang in den Grundzustand Licht emittiert (1).



· Lucigenin bildet mit Wasserstoffperoxid ein instabiles Dioxetan, dessen Zersetzung zu einem angeregten N-Methylacridon führt (2). Beim Übergang in den stabilen Zustand emittiert Acridon Licht.



· Sensibilisatoren, wie Rhodamin B und Fluoreszein verstärken die Chemilumineszenz.


Hinweise:
A MULTI-COLORED LUMINESCENCE DEMONSTRATION
Seeing the light: Using chemiluminiscence to demonstrate chemical fundamentals



Liste der Experimente





















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